Wettbewerb um das Budget des Verteidigungsministeriums
Die beschlossene und zeitnah geplante Verbesserung der Ausrüstung der Bundeswehr kann auch für Unternehmen interessant sein, die bisher noch nicht im Verteidigungssektor tätig waren.
Der Ukraine-Konflikt verdeutlicht die langjährige Vernachlässigung der Bundeswehr durch Politik und Öffentlichkeit, sowie die Notwendigkeit zeitnah die Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, die der aktuellen Lage entspricht. Die von Kanzler Scholz ausgerufene “Zeitenwende” bedarf jetzt der Umsetzung. Das neue Sondervermögen der Bundeswehr und erhöhte Verteidigungsetats sind in benötigtes Material zu investieren.
Die Beschaffungsvorgänge für die Bundeswehr erfolgen durch das “Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung”, kurz BAAINBw, welches die Abläufe vereinfachen und beschleunigen wird. Angemessene Sorgfalt, Regelkonformität und eine gewisse Bürokratie werden sicher erhalten bleiben und dies kann für Unternehmen, die sich noch nie an Ausschreibungen des BAAINBw beteiligt haben, als nicht einschätzbare Hürde erscheinen. Daher stellt das BAAINBw Informationen zu Beschaffungsvorgängen frei zugänglich auf ihrem Web-Portal zur Verfügung.
Der Materialbedarf der Bundeswehr besteht nicht nur aus Waffensystemen, Munition und anderen Mitteln, die direkt für Einsätze erforderlich sind. Dienstleistungen und Erzeugnisse, die für zivile Nutzung hergestellt werden, gehören ebenfalls dazu.
Laut öffentlichen Information waren im Verteidigungshaushalt 2021 etwa 47 Milliarden Euro veranschlagt. Nach Aussage der Regierung im Frühjahr 2022 werden weitere 100 Mrd Euro überjährig als Sondervermögen für die Bundeswehr zur Verfügung gestellt. Der diesjährige Verteidigungshaushalt 2022 steigert sich um 7,3% auf 50,3 Mrd Euro. Dieses wachsende Budget zieht nun auch viele internationale Rüstungsunternehmen an.
Autor: Wolfgang Mildner | LinkedIn